Die Mehrheit der Schüler und Lehrer können leicht die physischen Aspekte, die für einen Schwarzgurt notwendig sind, benennen. Die Fähigkeit zu kämpfen, die grundlegenden Haltungen und Bewegungen, die geübt und geübt wurden, und natürlich die Kata – diese seltsame Kombination von Bewegungen, bei denen unser Sensei (Lehrer bzw. „derjenige, der vorangegangen ist”) keine Veränderungen zulässt und die wir für unsere Bewertung lernen – alle diese Dinge sind sehr wichtig. Ein Schwarzgurt ohne fein abgestimmte körperliche Fähigkeiten ist kein richtiger Schwarzgurt. Die Traditionen und Fertigkeiten, die in der jeweiligen Schule (jap. Ryu 流) vermittelt werden, sind die Grundlage für jeden Kampfkünstler und für weitere Fortschritte erforderlich. Erst auf dieser Grundlage kann sich das Potenzial des Einzelnen entwickeln.
Es gibt noch andere Aspekte, andere Fähigkeiten, andere Einstellungen, die den Kampfkünstler auszeichnen, bevor echte Fortschritte durch die Reihen der Yudanshakai (Vereinigung der Schwarzgurtträger) erreicht werden können. Er oder sie muss zuerst erkennen, dass er oder sie noch sehr wenig über ihre Kamfpkunst wissen, verglichen mit ihrem Sensei und Senpai (erfahrenere und höher graduierte Karateka), die ein beachtliches Wissen verglichen mit ihren Kōhai (Junioren) haben. Jeder Schüler ist in einer Position relativ zu seinen Erfahrungen. Man kann für den einen ein Meister, für den anderen ein Schüler sein. Als Schwarzgurt muss man verstehen, dass andere auf dem gleichen Weg vor oder hinter einem sein können – sie sind trotzdem auf dem gleichen Weg.
Aus einer Arbeit von Kanchō Paul Mitchell, 9. Dan Hanshi
Am Anfang sind viele Schüler:innen motiviert, Selbstverteidigung zu lernen. Im Laufe der Zeit ändern sich die Beweggründe jedoch oft. Die Erlangung des Schwarzen Gürtels erfüllt das Grundbedürfnis nach Selbstverteidigung, aber viele trainieren weiter, um sich persönlich weiterzuentwickeln und die geistigen und spirituellen Vorteile, die Karate bietet, zu nutzen.
Die Zeit, die man braucht, um den Schwarzen Gürtel zu erlangen, ist sehr unterschiedlich und hängt von den natürlichen Fähigkeiten des Einzelnen, seinem Engagement und den spezifischen Anforderungen der Schule oder des Verbandes ab. Im Durchschnitt kann es zwischen drei und zehn Jahren dauern. Nur etwa eine:r von zweihundert Schüler:innen erreicht diese Stufe, da sie kontinuierliche Anstrengungen und die Überwindung verschiedener persönlicher und äußerer Herausforderungen erfordert.
Ein Schwarzgurt steht für ein hohes Maß an körperlichem Können, Ausdauer und geistiger Disziplin. Er ist ein Zeichen für eine bedeutende Leistung, aber auch für den Beginn einer tieferen Reise in der Kampfkunst. Er symbolisiert nicht nur körperliche Fähigkeiten, sondern auch die Verpflichtung, sich persönlich weiterzuentwickeln und die Kunst zu verstehen. Der Schwarze Gürtel umfasst eine Reihe von Fähigkeitsstufen und Einstellungen, die sowohl die physischen als auch die philosophischen Aspekte des Karate widerspiegeln.
Nach dem Erreichen des Shodan (erster Grad des Schwarzen Gürtels) verfeinern die Schüler/innen weiterhin ihre Fähigkeiten und ihr Verständnis. Jeder weitere Rang erfordert die Beherrschung neuer Techniken und die Vertiefung des eigenen Wissens. Bei der Weiterentwicklung geht es darum, ein Gleichgewicht zwischen Grundlagen, Kata (Formen) und Kumite (Sparring) zu finden. Dieses Gleichgewicht ist entscheidend für eine echte Entwicklung und führt letztendlich zu einem tiefgreifenden Verständnis von sich selbst und der Kampfkunst.
Der Status eines Schwarzgurtes ist idealerweise an aktives Training und kontinuierliche Selbstverbesserung gebunden. Auch wenn jemand, der nicht mehr trainiert, sein Wissen beibehält und einen wichtigen Beitrag zu seiner Kampfkunstgemeinschaft geleistet hat, besteht das Wesen des Schwarzen Gürtels aus kontinuierlichem Training und persönlicher Entwicklung. Diejenigen, die weiterhin trainieren, halten den vollen Geist und die Verantwortung des Schwarzen Gürtels aufrecht.
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